Bereits im Sommer 2020 hatte der Bürgermeister die Anfrage von Lidl zur Entscheidung in die Gemeindevertretung gegeben, im Oktober 2020 stellte die Firma ihr Vorhaben dem Gremium in einer nichtöffentlichen Sitzung vor. Seitdem habe sich entgegen aller anderslautenden Behauptungen keine der Edermünder Fraktionen klar für das Vorhaben ausgesprochen, so Petrich. Zudem habe mittlerweile ein wesentlicher Grundeigentümer inzwischen die Gespräche über einen Landtausch abgebrochen. Die Einleitung eines Baulandumlegungsverfahrens wäre hierfür eine zwar rechtlich mögliche Option, jedoch gäbe es dafür keine Mehrheiten in den Gremien, so Petrich.

Der Weggang von Lidl hätte für die Gemeinde weitreichende Konsequenzen, insbesondere in finanzieller Hinsicht. Die Gemeindegremien müssten jetzt nach vorne schauen und sich rechtzeitig darauf einstellen, ihren größten Gewerbesteuerzahler und damit rund ein Viertel der aktuellen Gewerbesteuereinnahmen zu verlieren.

Das Ziel des Bürgermeisters ist es, die zu erwartenden Haushaltslücken ohne Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger auszugleichen. Dafür bestehe der dringende Bedarf, die Gewerbepolitik der Gemeinde grundsätzlich neu auszurichten, so Petrich. Der Bürgermeister kündigte an, den Gremien in den nächsten Monaten konkrete Vorschläge vorzulegen und hofft auf sachorientierte Beratungen und vernünftige Entscheidungen: „Ich wünsche mir gerade bei diesem Thema, dass wir von dem verhängnisvollen Populismus und der Polemik der vergangenen Monate wieder wegkommen und gemeinsam eine verantwortungsvolle Politik im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger gestalten!“

Gemeinde Edermünde

 

Kommentar der Bürgerliste Edermünde:

Die Bürgerliste fragt sich warum wir zwei Kindergärten für insgesamt 14 Gruppen für ca. 14 Mio. € bauen müssen. Die Eltern wünschen sich unter anderem Waldkindergartengruppen. Diese Gruppen sind gewünscht und noch dazu kostengünstiger als die bisherige Prachtbauten. So ließen sich leicht 1,8 Mio. € einsparen und Mehrwert für Edermünder/innen schaffen so die Bürgerliste Edermünde.

Darüber hinaus stellt sich die Frage warum ortsansässigen Gewerbebetrieben die Expansion unnötig erschwert wird. Hier misst die Aktuelle Edermünder Politik mit zweierlei Maßstäben und verhindert so den Zuwachs von weiteren Gewerbesteuern.